Grossraumbüros werden geliebt oder gehasst, die traditionellen Einzel- oder Doppelkämmerchen nostalgisch verklärt oder für alles verantwortlich gemacht, was im Unternehmen falsch lief. Wer beides erlebt hat, weiss, dass keine Variante per se glücklich macht – entscheidend scheint mir, wie sie umgesetzt werden. Und dabei bieten Open Spaces natürlich viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Im Idealfall widerspiegelt die Bürogestaltung die Kernwerte eines Unternehmens. Mitarbeitende sind Markenbotschafter, sie sind es, die die Kunden von unserem Unternehmen überzeugen und begeistern können. Es macht deshalb Sinn, dass wir überall darüber sprechen, wofür wir stehen. Welche Botschaft vermittelt unser Arbeitsbereich den Mitarbeitenden?
Wie gestalten wir den Look & Feel unserer Bürolandschaften, um einen nachhaltigen und positiven Eindruck bei unseren Mitarbeitenden zu hinterlassen, um ihre Produktivität und Zufriedenheit zu fördern?
Stelle einen Mix unterschiedlicher Arbeitsbereiche zur Verfügung
Es ist offensichtlich, dass das Bürodesign das Wohlbefinden, die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden beeinflusst. Dabei gibt es jedoch kein Richtig und kein Falsch wie auch kein One-Size-Fits-All: einige blühen in offenen Konzepten auf, während andere mehr persönlichen Freiraum und Privatsphäre benötigen. In den meisten Fällen bietet eine Mischung aus Offenheit und Privatsphäre die beste Erfolgschance.
Gerade in Großraumbüros muss ein mehrschichtiger Ansatz verfolgt werden, der verschiedene Umgebungen oder Zonen schafft, weil sie nicht für alle geeignet sind. Es muss Räume für diejenigen geben, die wirklich Ruhe brauchen, um sich zu konzentrieren, egal ob sie es einfach leichter finden zu arbeiten oder eher introvertiert sind. Entscheidend ist, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und eine Büroumgebung zu schaffen, die die Unternehmenskultur wirklich widerspiegelt.
Beziehe die Mitarbeitenden von Anfang an mit ein
Freizeit und Arbeitszeit vermischen sich immer mehr, gleichen sich einander an. Dieser Trend ist auch in der Bürogestaltung ersichtlich. Das heißt, wenn Büromöbel und Inneneinrichtung eher dem Stil einer Wohnung ähneln, werden sich die Mitarbeiter wohler fühlen. Von einem Pausenraum, der eine heimische Küche widerspiegelt, bis hin zu Konferenzbereichen mit unkomplizierten Sitzgelegenheiten, gibt es schier endlose Gestaltungsmöglichkeiten.
Unsicher, wo du anfangen willst? Setz dich mit verschiedenen Teams und Leistungsträgern zusammen, um ihre Bedürfnisse und ihre Einschränkungen in ihrem aktuellen Arbeitsbereich zu verstehen. Frage, was sie brauchen bzw. heute vermissen.
Mit diesen Feedbacks lässt sich starten, auch wenn es anfangs vielleicht nur kleine Änderungen sind, zum Beispiel die Umwandlung eines veralteten Konferenzraums in einen offenen Forumssaal für Zusammenarbeit und Innovation. Du kannst ein Whiteboard, einige bequeme Stühle und eine Ausstattung hinzufügen, die kreative Ideen inspiriert, und dann sehen, was sich daraus entwickelt. MA sollen sich wohl fühlen und für unterschiedliche Bedürfnisse je entsprechende Angebote vorfinden.
Lass Individualisierung zu, wo möglich
Zurück zu „My office is my castle“ mit Unmengen von Nippes und persönlichen Gegenständen auf dem Pult und an den Wänden wollen und können wir nicht. Aber wir sollten das Bedürfnis ernst nehmen, im Büro nicht einfach eine Nummer in unpersönlichem, genormtem und jeden Tag säuberlich geräumtem Mobiliar zu sein. Wieso nicht die Mitarbeitenden ihren eigenen Bürostuhl auswählen oder das Team den Pausenbereich individuell einrichten lassen?
Individualisierung heisst heute aber noch viel mehr, dass kein Mitarbeitender den ganzen Tag über auf einen einzigen Raum beschränkt sein sollte. Alle haben die Möglichkeit, sich im Bürogebäude (und darüber hinaus) dort aufzuhalten, wo sie gerade wollen. Stelle einfach sicher, dass jeder Mitarbeitende über die richtigen Werkzeuge verfügt, um produktiv zu arbeiten, unabhängig davon, welche Art von Arbeitsbereich das Projekt erfordert.
Dieser Blog ist inspiriert von:
- «What a Difference a Workspace Can Make» (LINK) von Desiree Carpenter
- «A New Way to Work: When Your Office Space Reflects Your Core Values» (LINK) von Ronald Thomas und
- «The Open Office Backlash» (LINK) von Cord Himelstein.