Vertragen sich Konzepte wie „cultural fit“ und Diversity?
Die Kultur eines Unternehmens
wird immer wichtiger, um gute Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Nach Jahren der Ignoranz wird immer mehr gesehen, wie wichtig eine gewisse Übereinstimmung in den Werten und Haltungen ist. Und im Purpose eines Unternehmens – wofür es steht und wieso es seine Tätigkeit ausübt, würde ich ergänzen.
Diversity andererseits
postuliert ja gerade, dass Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds, Meinungen und Persönlichkeiten sich gegenseitig befruchten, anspornen und so für Innovationen und bessere Lösungen für die Kunden sorgen. Klar ist aber natürlich auch, dass man hier nicht ein ständiges Sich Reiben und Aufeinanderprallen unterschiedlicher Meinungen und Absichten will. Neben der Vielfalt braucht es auch Mechanismen, die für gerechten Ausgleich (equality) und den Einbezug von allen (inclusion) sorgen.
Es scheint mir deshalb
schon so, dass der vielbeschworene cultural fit auch seine Kehrseite hat. Zuviel davon kann in eine gefährliche Blase führen, wo Bestehendes nicht mehr hinterfragt wird und jegliche Reibung verloren geht. Neue Mitarbeitende müssen nicht von Anfang an ganz genau in die Unternehmenskultur passen. Es darf sicher nicht gerade umgekehrt sein, ansonsten aber würde ich eher auf persönliche Kompetenzen wie Offenheit, Toleranz etc. achten.
Und wie bei Diversity braucht es danach weitere Schritte
Die Kultur, den Zweck und Sinn des Unternehmens ständig zu thematisieren, zu definieren, sich damit auseinander zu setzen, scheint mir entscheidend. Und da kann es nur von Vorteil sein, wenn gewisse Punkte auch mal kontrovers diskutiert, erstritten oder ausgehandelt werden müssen. Zumindest solange sich alle in der gemeinsam erarbeiteten und gelebten Kultur grundsätzlich wohl fühlen.